Die irische Bevölkerung ist liebenswert. Manchmal aber auch liebenswert naiv, was nicht zwingend auf diejenigen zutrifft, die sich den neuen modernen Zeiten verwehren, sondern auf diejenigen, die schizophren den wirtschaftlichen Wandel heroisieren und den sozialen verdammen. Dass beide gleichsam zur modernen Gesellschaft gehören, dass es kein entweder oder gibt, möchten sie am liebsten ignorieren. Auch deshalb wird man hier entsetzt angestarrt, wenn man die Pride Week als kulturelles Event ansieht. Und da momentan im Dáil, dem irischen Parlament, ein kleiner Schritt hin zur Gleichberechtigung homosexueller Partnerschaften beschlossen werden soll, herrscht Aufruhr. Dabei ist es eigentlich gar kein richtiger Schritt, sondern eher eine kleine, kaum wahrnehmbare Bewegung, wenn auch in die richtige Richtung. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften dürfen ab sofort registriert werden - mehr nicht: keine zusätztlichen Rechte, keine Heirat. Trotzdem malen die Nationalisten natürlich wie bei Lissabon den Teufel an die Wand und sprechen von der Untergrabung von Familie, Ehe und den traditionellen Werten der Iren. Intelligente Politiker entgegnen dann - in der Sprache des Volkes:
Film stars who get married for three hours when they're drunk in Las Vegas, that's undermining marriage, not committed people who want to stay together and want to get the support of the community.Senator David Norris
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