Keine Angst, die Fotos aus Donegal hängen zu zwei Dritteln schon in der Dunkelkammer - sie müssen nur noch ein paar Tage trocknen. Die Zwischenzeit fülle ich mit einem kleinen Zettelchen Papier, welches eigentlich längst zerknüllt im Papierkorb liegt...
Kassenzettel sind eigentlich komplett uninteressant und tragen ein gemeinschaftliches Merkmal mit Hausarbeiten. Nachdem sie ausgedruckt wurden, möchte man sie eigentlich nicht mehr wiedersehen und ist froh, dass man es sich hinter sich gebracht hat - vor allem hier in Irland, wo erst demletzt im "normalen" (d.h. normal teuren) Supermarkt, ein Mann mit einem halb gefüllten Wagen im Wert von schlappen 280 Euro vor mir aus Superquinn herausspazierte. Weil ich aber nicht so viel Geld habe, bin ich heute mit meinem großen Rucksack, das zweite Mal zu Lidl gewandert (Lidl importiert alle Billigprodukte aus Deutschland - außer Frischwaren - und verkauft sie für ca. 30 Cent mehr hier und unterbietet damit den Marktpreis um rund ein Drittel. Trotzdem kaufen dort nur Ausländer wie ich ein). Das sollte bis zu meiner Abreise reichen, zumal man die Sachen 45 Minuten durch den Süden Dublins schleppen muss.
Aber das ist ja eigentlich gar nicht die Geschichte, sondern eben folgender Kassenzettel, den ich nur nicht wegwarf, weil ich keinen Papierkorb habe und weil mich der Preis des Waschmittels interessierte.
Interessant war der aber nicht - weder sonderlich hoch noch niedrig - ganz unspektakuläre 2,69 Euro. Aber dagegen fiel mir auf, dass hier alle Lebensmittel Mehrwertsteuer befreit sind. Alle, nein keineswegs:
- Mineralwasser wird höher besteuert als Sojasauce (21 % zu 0 %)
- Milch ist mehrwertsteuerfrei, Saft dagegen nicht (0 % zu 21 %)
- Muffins werden geringer besteuert als Twix (13,5 % zu 21 %)
- und grandioserweise werden auch Schokokekse unterschiedlich besteuert: American Cookies (die leckeren großen, 4 x 3 in einer länglichen Verpackung und die bei Lidl Tennessee heißen) kommen günstiger weg als Butterkekse mit Schokoladenüberzug (Zartbitter versteht sich :-) (13,5 % zu 21 %)
Versteh einer mal die Iren und ihr Steuersystem. Kein Wunder, dass sie es nicht von der EU reguliert haben wollen...
Ach so, und wer nach Durchsicht des Kassenzettels der Meinung ist, ich würde zu viele Süßigkeiten essen, dem kann ich nur sagen - zu viel gibt's nicht :-)
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